In unserem Interview mit Peter Kalberer erfuhren wir mehr über Innovage, das Netzwerk für innovative Ideen und generationenübergreifenden Austausch. Seine Mitglieder sind erfahrene Fach- und Führungspersonen, die sich auch nach ihrer Pensionierung weiterhin aktiv einbringen möchten. Das Netzwerk erstreckt sich über neun Regionen in der Schweiz und bietet unentgeltlich Know-how für NGOs und NPOs an.

Hintergründe

Innovage ist ein Netzwerk, das für innovative Ideen und generationenübergreifenden Austausch steht. Um mehr darüber zu erfahren, haben wir kürzlich ein Interview mit dem engagierten Mitglied Peter Kalberer geführt, der uns wertvolle Informationen über Innovage gegeben hat. Der Name Innovage wird übrigens als «Innowaasch» [ɪˈnoːvaːʃ] ausgesprochen. Sie sind ein Zusammenschluss von erfahrenen Fach- und Führungspersonen, die sich nach ihrer Pensionierung weiterhin aktiv einbringen möchten, und zwar freiwillig und unentgeltlich.

Dieses Netzwerk erstreckt sich über neun Regionen in der Schweiz und zählt insgesamt 30 Mitglieder allein in der Region Bern-Solothurn. Diese Mitglieder stellen ihr Know-how und ihre Erfahrung für NGOs und NPOs zur Verfügung, sei es in Form von Beratung oder Projektmanagement. Die lokal in den Regionen verankerten Mitglieder haben aufgrund des Netzwerks auch auf nationale Ressourcen Zugriff. So kann eine lokal nicht vorhandene Expertise im Netzwerk schnell und unkompliziert aufgefunden und genutzt werden. Ebenfalls ist die im Netzwerk vorhandene Mehrsprachigkeit ein grosser Vorteil bei Projekten.

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Bei Innovage tragen alle Mitglieder durch einen Mitgliederbeitrag zur Unterstützung und Weiterentwicklung des Netzwerks bei. Ihre Vision ist es, eine Plattform zu schaffen, auf welcher Erfahrung und Wissen geteilt werden, um innovative Lösungen und einen generationenübergreifenden Dialog zu fördern.

Seit seiner Gründung vor 13 Jahren hat sich Innovage kontinuierlich entwickelt und verändert. Ursprünglich wurde der Verein durch das Migros Kulturprozent und andere Fördermittel unterstützt, ist aber mittlerweile eigenständig geworden.

Innovage begann mit nur wenigen regionalen Netzwerken, ist aber seitdem stark gewachsen. Derzeit wird Innovage hauptsächlich von langjährigen und damit älteren Mitgliedern vorangetrieben. Allmählich übernehmen auch neuere und damit jüngere Mitglieder die Federführung. Diese Verlagerung ist erwünscht und wird von allen begrüsst. Denn auch intern soll der generationenübergreifende Ansatz gelebt werden und so dessen Potential voll ausgeschöpft werden können.

Wie viele andere Organisationen hat auch Innovage teilweise Herausforderungen in der Kommunikation zu bewältigen, wer dahintersteht und welche Leistungen auf dem Markt angeboten werden.

So funktioniert es

Wer von Innovage unterstützt werden möchte, reicht über die Innovage-Website (https://www.innovage.ch/projektanfrage/) einen Projektantrag ein. Der Prozess bei Innovage beginnt dann nach Vorabklärungen mit der monatlichen Besprechung der eingegangenen Anträge im Netzwerkteam. Die Anträge werden von den Mitgliedern des Netzwerkteams geprüft. Dabei werden die erforderlichen Fähigkeiten für das Projekt identifiziert und passende Mitglieder gesucht, die während des Projektzeitraums zur Verfügung stehen können. Pro Projekt werden immer zwei Mitglieder zugewiesen, um eine fachspezifische Betreuung sicherzustellen. Insgesamt verfügt Innovage über gut 150 Mitglieder.

Sobald eine Leistungsvereinbarung unterzeichnet ist, wird der Projektauftrag anschliessend auf der Webseite von Innovage veröffentlicht. Die Leistungen von Innovage sind unentgeltlich, jedoch wird von den Auftraggebern ein Infrastrukturbeitrag erbeten.

Innovage verfolgt einen umfassenden Ansatz, um Menschen im Ruhestand eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Dies beinhaltet die Förderung des lebenslangen Lernens, die Vermittlung digitaler Fähigkeiten, die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten und die Unterstützung von sozialen Engagement-Projekten.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass Innovage diese unentgeltliche Unterstützung nicht anbietet, wenn sie mit einem Angebot eines profitorientierten Unternehmens konkurrieren würde. Innovage möchte ausdrücklich keinen Wettbewerb mit Unternehmen eingehen und zieht sich in einem Konfliktfall entsprechend zurück, um den Markt nicht zu beeinflussen.

Beispielprojekte

Ein herausragendes Beispielprojekt von Innovage ist «Scratch Kids». Hierbei handelt es sich um ein Mehrgenerationen Projekt, wo Innovage Mitglieder und junge Mentoren aus der Jugendarbeit Kindern der 5. und 6. Primarklasse die blockbasierte Programmiersprache «Scratch» spielerisch näherbringen.

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Ein weiteres Projekt ist «Collegium 60plus». Mit diesem Projekt hat Innovage Bern-Solothurn nach dem Vorbild der «Universities of the Third Age» im angelsächsischen Raum eine Organisation für und mit Menschen über 60 Jahren aufgebaut, um sinnvolle Aktivitäten, soziale Kontakte und insbesondere das Lernen bis ins hohe Alter zu fördern.

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Die Menschen hinter innovage

Hinter Innovage stehen engagierte Menschen, die ihre Fachkenntnisse in verschiedenen Bereichen einbringen. Die Mitglieder sind in der Regel seit 5-10 Jahren dabei und haben Spass daran, Neues zu lernen. Das Besondere an Innovage ist der generationenübergreifende Austausch, bei dem sowohl junge als auch ältere Menschen voneinander lernen und ihr Wissen weitergeben können.

Innovage hat erkannt, dass nach dem Eintritt in den Ruhestand oft eine Lücke entsteht, in der man sich neu orientieren muss. Das Netzwerk bietet die Möglichkeit, sich in der post-beruflichen Phase weiterhin aktiv einzubringen und eine neue Welt zu erschaffen. Die Plattform möchte neue Mitglieder ansprechen, welche nicht «einfach nur» Ihre Erfahrungen teilen möchten, sondern auch Freude daran haben, lebenslang zu lernen und sich persönlich weiterzuentwickeln.

Früher einmal war es normal, dass Menschen im Pensionsalter in den «Ruhestand» traten. Doch heute, in einer Zeit, in der man mit 55 Jahren noch lange nicht aufhören kann zu lernen und sich für Neues zu interessieren, empfinden viele Menschen diesen abrupten Stopp mit 65 Jahren als unpassend. Stattdessen sehen sie den Ruhestand als Chance zur Neuorientierung und zur Selbstverwirklichung.

Die Bedürfnisse und Wege der Selbstverwirklichung sind so individuell wie wir Menschen selbst. Manche entscheiden sich dafür, weiterhin im Berufsleben zu bleiben, während andere freiwillige Engagements anstreben. Ein gemeinsamer Nenner besteht oft darin, dass das bisher erworbene Wissen und die Lebenserfahrung sinnvoll genutzt werden sollen, indem sie mit der eigenen Arbeitsleistung verbunden werden.

Mitglied werden

Bist Du im Ruhestand und fühlst Du Dich zu fit, um Däumchen zu drehen? Willst Du gemeinsam mit Jüngeren etwas bewegen? Willst Du Dein Fachwissen und Deine Führungserfahrung aus Deinem reichen Berufsleben weitergeben? Dann bist Du bei Innovage genau richtig. Bewerbungen nimmt das Netzwerk unter folgendem Link https://www.innovage.ch/mitgliedschaft/ entgegen.

Gesamteindruck

Innovage ist ein inspirierendes Netzwerk, das für innovative Ideen und generationenübergreifenden Austausch steht. Das engagierte Team von erfahrenen Fach- und Führungspersonen möchte nach der Pensionierung aktiv bleiben und stellt sein wertvolles Know-how und seine Erfahrungen kostenlos für NGOs und NPOs zur Verfügung. Mit neun regionalen Netzwerken in der Schweiz und einem stetigen Wachstum ist Innovage bestrebt, eine Plattform des Wissensteilens zu schaffen, um innovative Lösungen und einen generationenübergreifenden Dialog zu fördern.

Die Organisation ermöglicht Menschen im Ruhestand, weiterhin aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Durch beeindruckende Projekte wie «Scratch Kids» und «Collegium 60plus» trägt Innovage dazu bei, wertvolle Mentoren-Beziehungen aufzubauen und digitale Fähigkeiten zu vermitteln. Der generationenübergreifende Austausch bei Innovage ermöglicht es allen Mitgliedern, voneinander zu lernen und Wissen weiterzugeben.