Der intelligente Sprachassistent Alfred wurde entwickelt, um älteren Menschen Gesellschaft zu leisten. Er soll ihren Alltag bereichern und erleichtern. Dazu bietet er eine Vielzahl von Funktionen, wie bspw.: Gedächtnistraining, Gespräche führen, Geschichten erzählen und Spiele spielen. Auf diese Weise soll Alfred der Einsamkeit entgegenwirken und zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Dabei setzt Alfred auf modernste Sprachtechnologie und ein leistungsfähiges Sprachmodell.

Hintergründe

Alfred, der intelligente Sprachassistent, wurde speziell dafür entwickelt, um den Alltag älterer Menschen zu erleichtern und zu bereichern. Entstanden aus einer Masterarbeit an der Fachhochschule OST (FH OST), bietet Alfred eine Vielzahl von Funktionen, die das Leben im Alter angenehmer machen.

Dennis Eiter und Sandro Pezzutto haben im Rahmen des MAS-Studiengangs Human Computer Interaction Design an der FH OST viel Energie und Herzblut in Alfred investiert und sind überzeugt, damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten zu können. Für die Weiterentwicklung und Verbreitung von Alfred, haben sie deshalb das Unternehmen Altertainment gegründet.

Mit ihrem Unternehmen haben sie sich zum Ziel gesetzt, die Technologie kontinuierlich weiterzuentwickeln und noch mehr älteren Menschen ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu ermöglichen. Durch die Kombination von Technologie und menschlicher Zuwendung soll Alfred nicht nur ein praktischer Helfer sein, sondern auch eine Bereicherung im Alltag sein.

Warum brauchen wir Alfred?

Unser demografischer Wandel, geprägt von einer alternden Bevölkerung und einem zunehmenden Mangel an Pflegepersonal, führt zu einer besorgniserregenden Entwicklung: Die Zeit, die wir für die Betreuung und Pflege älterer Menschen aufwenden können, nimmt ab. Gleichzeitig steigt für viele Senioren das Risiko, von ihrem sozialen Umfeld abgeschnitten zu werden und unter Einsamkeit zu leiden.

Soziale Isolation ist bereits heute ein weit verbreitetes Problem im Alter. Mit zunehmendem Alter lösen sich soziale Bindungen auf, was zu einem Gefühl der Einsamkeit führen kann. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben die beiden Absolventen den intelligenten Sprachassistenten Alfred entwickelt. Alfred soll das Leben älterer Menschen bereichern und ihre Selbstständigkeit fördern, indem er ihnen Gesellschaft leistet und sie im Alltag unterstützt.

Einen ersten Eindruck über die Idee von «Alfred» vermittelt das folgende Video:

Was kann Alfred?

Alfred ist aufgrund seiner Funktionen vielseitig einsetzbar und kann so bspw. die Aktivierungstherapie unterstützen. Ob Gedächtnistraining, Tagesplanung oder einfach nur ein Gespräch – Alfred steht immer zur Verfügung.

Bei der Entwicklung wurde auf eine einfache und intuitive Bedienung geachtet, welche durch die Konzentration auf natürliche Sprache auch ohne technische Vorkenntnisse und auch für Menschen mit Sehbehinderungen besonders leicht zu bedienen ist. So können Senioren beispielsweise spielerisch ihr Gedächtnis trainieren, den Überblick über ihre Termine behalten oder einfach nur nach dem Wetter fragen.

Um den Dialogen mehr Tiefe zu verleihen, kann sich Alfred an vergangene Dialoge zwischen ihm und seinem Gesprächspartner erinnern. So kann Alfred seinem Gesprächspartner gezielt Fragen zu seinen Erlebnissen stellen.

Folgende Funktionen sind heute bereits verfügbar:

Alfred-Gedankenreise-Margerite-AgeTech
Alfred-Gespräche-Margerite-AgeTech
Alfred-Spiele-Margerite-AgeTech
Alfred-Geschichten-Margerite-AgeTech

Was steckt in und hinter Alfred?

Hinter Alfred verbirgt sich eine Kombination aus moderner Sprachtechnologie und menschzentriertem Design. Kern des Systems ist eine Spracherkennungssoftware, die gesprochene Sprache in Text umwandelt. Dieser Text wird dann von einem leistungsfähigen Large Language Model (LLM) wie ChatGPT verarbeitet.

Das LLM interpretiert die Eingabe, generiert eine passende Antwort und übernimmt dabei die Rolle eines freundlichen, aktivierenden Begleiters. Die generierte Antwort wird mittels Stimmgenerierung in ein akustisches Signal umgewandelt und über Lautsprecher ausgegeben.

Die Persönlichkeit von Alfred liegt jedoch nicht in der Technik, sondern im Design der so genannten «System-Persona» – der virtuellen Identität des Assistenten. Jede Mikrointeraktion, jede Farbe und jede Nuance der Stimme wurden in einem Prozess entwickelt, an dem ältere Menschen aktiv beteiligt waren. Durch kontinuierliches Testen und Anpassen entstand ein System, das auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten ist und nicht nur technisch funktioniert, sondern sich für die Zielgruppe auch gut anfühlt.

Wo wird Alfred heute getestet/eingesetzt?

Um seine Akzeptanz und Wirksamkeit zu testen, befindet sich Alfred seit Oktober 2024 in einer Pilotphase in Alten- und Pflegeheimen. Dabei wird er von Aktivierungstherapeuten begleitet, um den Einsatz im Alltag der Bewohner zu testen.

Für diese Akzeptanz- und Wirksamkeitstests wird Alfred in drei Alters- und Pflegeheimen im Raum Zürich eingesetzt, darunter auch im innovativen Alters- und Pflegezentrum Sunnegarte in Bubikon.

Parallel zu den Pilotprojekten befindet sich Alfred in einer geschlossenen Beta-Phase, in der ausgewählte Senioren bereits die Möglichkeit haben, auf die Funktionen zuzugreifen.

Alfred im Betrieb

Da Alfred «lebt» in der Cloud und ist somit ortsunabhängig einsetzbar. Seine Betriebsanforderungen sind bescheiden. Ein Tablet oder Computer mit Mikrofon, Lautsprecher und aktiver Internetverbindung genügt. Eine optimale Nutzung kann bereits mit einem Tablet im Bereich von ca. CHF 250 erreicht werden.

Diese Geräte können dann üblicherweise in die Verwaltungssoftware mit den anderen Computern in den Alters- und Pflegeheimen integriert und einfach mitverwaltet werden.

Datenschutz

Im Rahmen der Gespräche werden auch intime Details geteilt, weshalb diese Gespräche auch einen entsprechenden Datenschutz benötigen.

Laut Dennis Eitner analysieren sie ausschliesslich das anonymisierte Nutzungs- und Interaktionsmuster, um Alfred weiterzuentwickeln und die Qualität der Interaktionen sicherzustellen. Für die Nutzung erhalte jeder Nutzer einen anonymisierten Zugangscode, so dass die Identität vollständig geschützt bleibe. Selbst das Team hinter Alfred weiss nicht, wer mit dem System interagiert. Zudem haben die Nutzer jederzeit die Möglichkeit, ihre Daten vollständig löschen zu lassen – ein wichtiger Beitrag zu Transparenz und Kontrolle.

Dennis Eitner ergänzt, dass mit der Einführung der offiziellen Verkaufsphase ein weiterer Datenschutzstandard gesetzt wird, indem sämtliche Daten ausschliesslich in der Schweiz gespeichert werden. Zudem erfülle Alfred die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) und basiere künftig auf einer in der Schweiz betriebenen Cloud-Architektur, welche auch Anwendungen im medizinischen Bereich ermöglichen soll.

Gesamteindruck

Alfred hat uns mit seiner warmen und menschlichen Stimme beeindruckt, die ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt, ähnlich einem Hörbuchsprecher. Besonders beeindruckt waren wir von seiner Fähigkeit, an Informationen aus früheren Gesprächen anzuknüpfen und so Erinnerungen wachzurufen.

Mit einer Oberfläche, die lediglich aus einen Button besteht, ist Alfred in der Tat sehr einfach zu bedienen. Wer bereits andere Sprachassistenten genutzt hat, könnte Alfred unserer Meinung nach sogar auch ohne diese visuelle Schnittstelle leicht bedienen.

Die Interaktion über das Tablet war angenehm flüssig. Gelegentliche Missverständnisse in der Sprachverarbeitung führen manchmal zu verwirrenden, aber auch amüsanten Dialogen. Weiter ist die Aussprache einiger Wörter und Namen noch verbesserungswürdig.

Angesichts der technischen Möglichkeiten darf man gespannt sein, wie Altertainment Alfred weiterentwickeln und sein Potenzial noch besser ausschöpfen werden.